17. Januar – 24. Januar 2012 (34. – 41. Tag)
Ab jetzt wissen wir mit Sicherheit, dass Shirin tragend ist. Auf den Ultraschallbildern konnte der Tierarzt eindeutig viele Fruchtanlagen sehen.
Shirin geht es sehr gut. Ihr Fressverhalten hat sich bis jetzt nicht verändert, denn gegessen hat sie schon immer sehr gerne. Ihr Bauch ist schon etwas gewachsen.
Shirin ist sehr schmusig und sucht ständig Kontakt. Sie liebt es, wenn man sich nur um sie kümmert und ihren Bauch die ganze Zeit streichelt. Shirin hat jetzt ein Gewicht von 36 kg und einen Bauchumfang (gemessen an der hinteren Rippe) von 74 cm.
Und bei den Hundebabys sieht es in dieser Woche so aus:
Die Föten sehen jetzt schon aus wie Hunde, Kopf und Rumpf sind unterscheidbar. Die Kleinen sind jetzt ca. 6 cm groß. Die Augenlider haben sich ausgebildet und die Ohrmuscheln bedecken betreits den Gehörgang. Außerdem werden die Tasthaare jetzt sichtbar. Der Herzschlag eines kleinen Hundeembryos beträgt in dieser Woche ca. 215 Schläge/Minute. Was für eine Leistung der Natur!
25. Januar – 31. Januar 2012 (42. – 48. Tag)
Shirins Gewicht beläuft sich nun auf 37,3 kg und ihr Bauchumfang beträgt 80 cm – das sind 6 cm mehr als letzte Woche. Eine Taille ist nicht mehr zu erkennen. Dafür kann man jetzt aber schon deutlich das Bäuchlein sehen, wenn man sie von der Seite betrachtet. Wenn es nach Shirin ginge, würde der Tag nur noch aus Fressen, Schlafen, Kuscheln, ein wenig laufen und wieder Fressen, Schlafen…. bestehen. Sie hat permanent einen glücklich wirkenden Gesichtsausdruck mit strahlenden Augen, die sich jedoch mehr auf unsere Hände konzentrieren, wenn sie sich einer Hosen- oder Jackentasche nähern.
01. Februar – 06. Februar 2012 (49. – 54. Tag)
Seit Montag messen wir bei Shirin einmal täglich die Temperatur, damit wir wissen, in welchem Bereich ihre Körpertemperatur im Normalfall liegt. Ein sicheres Zeichen dafür, dass die Geburt los geht, ist ein Sinken der Körpertemperatur der Hündin um ca. 1 °C.
Shirin bekommt ihr Futter jetzt auf drei Mahlzeiten am Tag verteilt, denn in ihrem Bäuchlein wird es langsam etwas eng. Sie wiegt jetzt 38,8 kg und ihr Bauchumfang misst 89 cm.
07. Februar – 10. Februar 2012 (55. – 58. Tag)
Im Wurfzimmer ist jetzt alles vorbereitet, um den D-Wurf zu begrüßen. Alles ist mit Alkohol sterilisiert und abgewaschen. Wir gehen mit Shirin jetzt täglich ins Wurfzimmer und verbringen mit ihr einige Zeit dort, damit sie, wenn es losgeht, einen vertrauten Ort hat. Ihre Temperatur schwankt zwischen 37,5 °C und 37,8 °C – noch ist alles im Normalbereich.
11. Februar 2012 (59. Tag)
Die Babys in Shirins Bauch strampeln ordentlich. Wenn man genau hinschaut, kann man die Bewegungen an der Bauchdecke sehen. Diese Nacht lief Shirin etwas hin und her und hatte einige Mühe, eine gemütliche Schlafposition zu finden. Ich habe mich dann zu ihr auf den Boden gelegt und ganz sanft den Bauch gekrault. Shirin genoss es in vollen Zügen. Die Temperatur messe ich jetzt zweimal am Tag.
12. Februar 2012 (60. Tag)
Shirins Bauch ist noch weiter gewachsen – wir messen jetzt einen Umfang von 99 cm -, das Körpergewicht ist gleich geblieben. Wenn sie in der Wurfkiste ist, beginnt Shirin inzwischen, alle Decken und Handtücher zu einem Nest zu verbauen. Dabei veranstaltet sie absolutes Chaos. Allerdings ist das „Nestbau-Verhalten“ normal.
14. Februar 2012 (62. Tag)
Bei Shirin sondert sich seit letzter Nacht weiße Scheidenflüssigkeit ab. Die Temperatur ist leicht gefallen. Shirin ist wie immer sehr unruhig. Ich habe die letzten zwei Nächte bei ihr verbracht, damit ich mitbekomme, wie es ihr geht. Vielleicht gibt es bei uns ja Valentinstag-Babys.
16. Februar 2012 (64. Tag)
Nach dem gestrigen Tag dachten wir, es würde losgehen. Shirin war sehr unruhig und hechelte viel. Sie will auch kaum noch nach draußen, allenfalls für eine kleine Runde.
17. Februar 2012 (65. Tag)
Mittlerweile sind wir bereits beim 65. Trächtigkeitstag, aber es besteht kein Grund zur Panik. Der Deckzeitpunkt ist nicht immer gleich auch der Befruchtungszeitpunkt. Tag 1 der Trächtigkeit kann also auch bis zu drei Tage nach dem letzten Deckakt sein und somit verschiebt sich der Geburtstermin. Demnach ist es heute der 65. Tag nach dem ersten und der 64. Tag nach dem zweiten Deckakt.
18. Februar 2012 (66. Tag)
Shirin ist seit gestern Abend sehr unruhig und stöhnt vor sich hin. Ihr Appetit ist aber weiterhin zügellos. Der Bauchumfang beträgt nun 105 cm, bei einem Gewicht von 43 kg.
Wir waren heute beim Tierarzt. Shirin geht es sehr gut und es ist alles in Ordnung. Es wurde nochmal eine Ultraschalluntersuchung vorgenommen, alle Herzchen der Welpen schlagen so, wie sie sollen. Es war einfach toll, die Kleinen in Shirins Bauch herumtoben zu sehen. Langsam scheinen sich die Babys auf dem Weg nach draußen zu machen, ein Welpe sitzt genau vor dem Geburtskanal und es kann jederzeit losgehen.
19. Februar 2012 (67. Tag)
Shirin hat seit gestern Nachmittag leichte Wehen. Sie stöhnt und jammert ein wenig, aber die Wehen sind noch nicht stark genug. Die Nacht war für uns alle sehr anstrengend. Heute steht erneut ein Kontrollbesuch bei der Tierärztin an, aber so lange es Shirin gut geht, wird sie die Welpen nicht vorzeitig holen bzw. die Geburt einleiten.
20. Februar 2012 (68. Tag)
Endlich geht es bei Shirin los. Um 2:00 Uhr fing sie wieder an zu hecheln und jetzt kann man das Pressen deutlich erkennen…
Der Geburtsablauf
Was lange währt, wird endlich gut.
Shirin hat uns bei dieser Schwangerschaft auf die Folter gespannt. Obwohl unsere Racker für den Altweiberdonnerstag geplant waren, ließ sich Shirin noch bis Rosenmontag Zeit. Das heißt, dass sie ihre Babys erst am 68. Tag bekommen hat.
Am Montag Morgen gegen 03:00 Uhr fing Shirin an zu hecheln, die Temperatur sank auf 36,7 °C und wir wussten, dass es jetzt nicht mehr lange dauern würde, bis wir unsere Divas und Dons in die Arme nehmen konnten.
Schon am Tag zuvor war Shirin sehr unruhig, was mich aber noch nicht aufhorchen ließ. Als sie jedoch am Nachmittag in einen apathischen Zustand verfiel, rief ich sofort bei der Tierärztin an, um ihr mitzuteilen, dass ich das Gefühl hatte, etwas würde nicht stimmen. Wir machten uns nach Absprache auf den Weg zur Tierarztpraxis. Dort wurde eine Röntgenaufnahme gemacht und es stellte sich heraus, dass sich ein Welpe genau vor den Geburtskanal gelegt hatte.
Obwohl alles unternommen wurde, um doch noch eine normale Geburt zu ermöglichen,
konnte die Tierärztin letztlich nicht länger warten und musste einen Kaiserschnitt machen, um das Leben von Shirin und den Welpen nicht zu gefährden. Mittlerweile nämlich wurde mittels eines Ultraschallbildes festgestellt, dass die Herzschläge der Welpen nicht mehr ganz so hoch waren.
Auch für mich war dies der erste Kaiserschnitt in meiner Zucht. Alles musste sehr schnell gehen, auch, um die ungeborenen Welpen möglichst wenig Narkosemittel auszusetzen.
Um 20:59 erblickte eine kleine Dame als Erste das Licht der Welt. Ab dann ging alles super schnell, es folgte ein Rüde, wieder eine Hündin, dann zwei Rüden und zum Schluss noch mal eine Hündin. Um 21:09 war der ganze Spuk zu Ende.
Nachdem die Babys aus dem Bauch der Mutter geholt wurden, mussten ihre Herz-Kreislauf-Systeme durch kräftiges Rubbeln aktiviert werden – ein Vorgang, den bei einer natürlichen Geburt die Hundemama übernimmt, indem sie die Neugeborenen abschleckt. Dabei haben wir tatkräftige Unterstützung von meinen Freundinnen, Ute, Uschi und Marion, erhalten.
Trotz kräftigen Rubbelns wollte Rüde Nummer drei einfach nicht atmen. Aber wir gaben nicht auf und auf einmal schrie er laut in die Welt hinein.
Von der Tierärztin bekamen alle Welpen noch Tropfen zur Atmungsstimulanz. Danach wurde nur noch gebrüllt, natürlich nach Mama.
Die Mama aber stand noch unter Narkose und so mussten wir den Kleinen die Flasche gegeben.
Dann kam für mich der Schock: Shirin musste über Nacht in der Klinik bleiben, weil sie sehr schwach war. So fuhr ich mit sechs kleinen Rackern nach Hause und verbrachte eine sehr unruhige Nacht, denn die Kleinen wollten schließlich ihre Mutter.
Um halb sieben in der Früh, konnte ich Shirin abholen. Ihr ging es wieder sehr gut und sie hatte alles wunderbar überstanden. Auch die Kleinen haben sich schnell von der Kaiserschnittgeburt erholt und entwickelten sich vollkommen normal.
Das war eine aufregende Zeit für uns…